In der heutigen Gesellschaft spielt der soziale Status eine entscheidende Rolle bei der Gesundheit. Der Tag des Gesundheitsamtes 2024 betont diese Verbindung zwischen sozialer Ungleichheit und Gesundheit, ein Thema, das dringendes Handeln erfordert. Das lokale Gesundheitsamt spielt eine zentrale Rolle im Schutz der Bevölkerung, insbesondere für Menschen in sozial benachteiligten Verhältnissen.
Prof. Dr. Lars Schaade, Präsident des Robert Koch-Instituts, unterstreicht, wie Bildung, Beruf und Einkommen die Gesundheitschancen und Lebenserwartung beeinflussen. Menschen mit niedrigem Sozialstatus sind häufiger von chronischen Krankheiten und Unfallverletzungen betroffen. Sie haben weniger Zugang zu Präventionsangeboten wie Impfungen und schätzen ihre Gesundheit oft schlechter ein.
Die sozialen Ungleichheiten manifestieren sich auch in der Lebenserwartung: Frauen in höheren Einkommensgruppen leben im Durchschnitt über vier Jahre länger als Frauen in niedrigeren Gruppen. Bei Männern beträgt dieser Unterschied sogar mehr als acht Jahre.
Der Sozialstatus beeinflusst auch das Verhalten. Eine gesunde Lebensweise hängt nicht nur vom Willen ab, sondern auch von den vorhandenen Möglichkeiten. In benachteiligten Stadtvierteln fehlen oft die Ressourcen für Sport und Bewegung, was wiederum die Gesundheit beeinträchtigt.
Die COVID-19-Pandemie hat diese Ungleichheiten noch deutlicher gemacht. Menschen mit niedrigem sozialen Status hatten oft weniger Möglichkeiten, sich vor der Krankheit zu schützen, da sie beispielsweise weniger Optionen hatten, ins Homeoffice zu wechseln.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass der Öffentliche Gesundheitsdienst eine Schlüsselfunktion bei der Ansprache sozial benachteiligter Gruppen einnimmt. Der Tag des Gesundheitsamtes, der auf die Arbeit der Gesundheitsämter aufmerksam macht, wurde 2019 ins Leben gerufen und erinnert an Johann Peter Frank, den Begründer des Öffentlichen Gesundheitsdienstes.
Es ist an der Zeit, dass wir uns gemeinsam für eine gerechtere Gesundheitsversorgung einsetzen, die für alle zugänglich ist, unabhängig von ihrem sozialen Status. Lasst uns diesem Aufruf zum Handeln folgen und für eine Welt kämpfen, in der Gesundheit kein Luxus, sondern ein grundlegendes Menschenrecht ist.
Mehr Infos findet Ihr beim Robert Koch Institut