Das Verwaltungsgericht Hannover hat entschieden: In der Kleefelder Straße darf eine neue Unterkunft für obdachlose Menschen entstehen. Damit ist der Weg frei für ein wichtiges Projekt, das nicht nur Wohnraum schafft, sondern vor allem Hoffnung, Stabilität und Perspektiven für Menschen, die am Rand unserer Gesellschaft stehen.
89 Menschen ohne festen Wohnsitz sollen hier künftig ein Zuhause auf Zeit finden – in 77 Mikroapartments und 6 Wohnungen, jeweils ausgestattet mit Bad und kleiner Küchenzeile. Es geht nicht um ein kurzfristiges Notquartier, in dem Menschen täglich wechseln, sondern um längerfristiges Wohnen über Monate oder sogar Jahre. Die Bewohnerinnen und Bewohner können so zur Ruhe kommen und erhalten zugleich die Unterstützung, die sie brauchen, um wieder selbstständig leben zu können.

Begleitet werden sie von erfahrenen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, die beim Aufbau eines geregelten Alltags helfen. Zusätzlich ist ein Wachschutz rund um die Uhr vor Ort – für die Sicherheit der Bewohner ebenso wie für das gute Miteinander mit der Nachbarschaft. Damit wird deutlich: Diese Unterkunft ist sorgfältig geplant, sie verbindet Menschlichkeit mit Verantwortung.
Wir als Verein sehen darin ein starkes Zeichen. Obdachlosigkeit bedeutet nicht nur, kein Dach über dem Kopf zu haben. Sie bedeutet den Verlust von Sicherheit, von Vertrauen, von einem Stück Würde. Niemand sucht sich diesen Weg freiwillig aus. Jeder von uns kann in schwierige Lebenssituationen geraten – und genau dann braucht es Orte wie diesen, die einen Neuanfang ermöglichen.
Darum unser Appell an die Nachbarschaft: Sehen Sie in den neuen Bewohnerinnen und Bewohnern nicht Fremde, sondern Mitmenschen. Begegnen Sie ihnen mit Respekt, Offenheit und Geduld. Gemeinsam können wir ein Klima schaffen, in dem Ausgrenzung keinen Platz hat, sondern in dem Solidarität und Menschlichkeit den Ton angeben. Nur wenn wir die Schwächsten nicht ausgrenzen, sondern mittragen, bleibt unsere Gesellschaft wirklich stark.
„Jeder Mensch verdient eine zweite Chance – und manchmal auch eine dritte. Diese Unterkunft ist ein wichtiger Schritt, um Menschen wieder in unsere Gemeinschaft zurückzuholen.“