Unvergessen 2025 hat erneut gezeigt, wie wichtig ein gemeinsamer Ort des Erinnerns ist. In Hannover sterben jedes Jahr Menschen, deren Abschied kaum wahrgenommen wird – besonders jene ohne Wohnung, deren Anwesenheit im Stadtbild vielen vertraut war. Oft erfährt ihr Umfeld erst spät, manchmal zu spät, dass jemand gegangen ist.
„Unvergessen“ – unter diesem Leitwort gedachten die christlichen Kirchen gemeinsam mit dem Diakonischen Werk Hannover und dem Caritasverband Hannover den Verstorbenen der Wohnungslosenhilfe. Viele von ihnen sterben allein und werden von Amts wegen bestattet: anonym, nach Einäscherung, ohne Angehörige, ohne kirchliche Begleitung. Die Grabstellen bleiben unbekannt. In Hannover betrifft das im Durchschnitt rund 350 Menschen im Jahr, darunter auch Verstorbene ohne Angehörige.
Die ökumenische Andacht am 10.11.2025 vor dem Kontaktladen Mecki bot deshalb mehr als einen Moment der Stille. Sie schuf Raum für Namen, Geschichten und Gedanken – für Menschen, die sonst ohne Begleitung gegangen wären. Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp, Propst Wolfgang Semmet, Ramona Ligendza (Caritas), Jessica Bosse und Melanie Schlöndorf (Zentrale Beratungsstelle – Wohnungslosenhilfe) sowie Martin Skowronek (Caritas) stellten zum Zeichen des Gedenkens Kerzen auf ein Kreuz. Der Wohnungslosenchor begleitete die Andacht musikalisch und gab ihr eine besondere Stimmung.
Ein weiterer bewegender Moment folgte im Anschluss: Marc Blessing, Pastor der Marktkirche, und Dr. Swantje Köhnecke, stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, überreichten einen Spendenscheck über 15.000 Euro für den Kontaktladen Mecki direkt vor Ort. Ein starkes Zeichen der Unterstützung für einen Ort, der für viele überlebenswichtig ist.
Danke an alle, die teilgenommen, mitgetragen und sichtbar gemacht haben, dass kein Mensch allein verschwindet. Gemeinschaft wirkt. Unvergessen bleibt niemand.


