Laut aktuellen Angaben des Bundesinnenministeriums hat die Polizei im letzten Jahr 2.122 Straftaten gegen Menschen mit dem „Opfermerkmal Obdachlosigkeit“ verzeichnet. 2018 lag diese Zahl noch bei 1.560 Fällen. Dieser alarmierende Anstieg zeigt eine erschreckende Entwicklung, die dringendes Handeln erfordert.
Ähnlich verhält es sich bei Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Auch hier stieg die Zahl der Angriffe: Von 5.120 Fällen im Jahr 2018 auf 5.402 im vergangenen Jahr. Diese Zahlen sind jedoch nur die erfassten Straftaten, was darauf hindeutet, dass das tatsächliche Ausmaß wahrscheinlich noch höher ist.
Besonders besorgniserregend ist, dass die Verwundbarsten in unserer Gesellschaft zunehmend Opfer von Gewalt werden. Susanne Hennig-Wellsow, Bundestagsabgeordnete der Linken, betonte in einem Statement gegenüber der AFP, dass dringend mehr zum Schutz dieser Menschen unternommen werden müsse. Die Bundesregierung sei in der Verantwortung, bessere Maßnahmen zu ergreifen, um diese gefährdeten Gruppen zu schützen.
Mit insgesamt rund 11.000 erfassten Straftaten gegen Obdachlose und etwa 30.000 gegen Menschen mit Behinderung ist klar, dass hier ein gesellschaftliches Problem vorliegt, das nicht länger ignoriert werden darf. Der Aufruf nach stärkeren Schutzmechanismen und gezielteren Präventionsmaßnahmen wird immer lauter – doch bislang bleibt vieles ungetan.
Der erschreckende Anstieg der Gewalt gegen Menschen am Rand unserer Gesellschaft muss uns alle alarmieren. Es liegt an uns, den nötigen Druck auszuüben, damit sich die Situation für diese Betroffenen endlich verbessert.
Quelle: DIE ZEIT https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2024-10/wohnungslosigkeit-gewalt-gegen-obdachlose-gestiegen-bundesinnenministerium