38 Grad. Kein Schatten, kein Rückzugsort, kein Wasserhahn. Für viele Menschen in Hannover ist das kein Sommertag, sondern ein Überlebenskampf.
Wir von STIDU haben heute hinter dem Hauptbahnhof Wasserflaschen und Bananen an Wohnungs- und Obdachlose verteilt. Die Nachfrage war überwältigend. Die Flaschen wurden uns förmlich aus den Händen gerissen – die Dankbarkeit der Menschen sprach Bände.
Drei Mal haben wir unsere Vorräte aufgefüllt. Drei Mal war am Ende alles weg. Kein Tropfen, keine Banane blieb übrig. Die Hitze trifft hart – vor allem die, die ohnehin nichts haben.
Besonders gefährlich: Viele versuchen, mit Alkohol durch den Tag zu kommen. In dieser Hitze wird das schnell lebensbedrohlich. Alkohol entzieht dem Körper zusätzlich Flüssigkeit – Kreislaufkollaps, Bewusstlosigkeit oder Schlimmeres drohen.
Was uns heute besonders auffiel: Die Zahl der betroffenen Menschen ist erschreckend groß. Viel größer, als viele denken würden.
Wir waren nicht allein im Einsatz. Auch die Straßensozialarbeiter*innen waren unterwegs. Myriam von Homeless Care ist mit ihrer Wassertour durch die Stadt gefahren. Und auch Sida hat auf ihrer gewohnten Route Getränke und Obst verteilt.
Trotz allem: Der Bedarf war heute kaum zu decken. Selbst mit aller Kraft, allen Ehrenamtlichen und aller Improvisation.
Was bleibt, ist die Erkenntnis: Ohne solidarisches Handeln kommen wir hier nicht weiter. Die Straße hat keinen Schatten.
Danke an alle, die heute unterstützt haben. Wir machen weiter. Bitte helft mit.