MOBALNI – das mobile Badezimmer für Menschen auf der Straße

Etwa 500 obdachlose sowie 5.000 wohnungslose Menschen gibt es momentan in Hannover. „MOBALNI – das mobile Badezimmer“ ergänzt andere Angebote der Malteser für wohnungs- und obdachlose Menschen – wie zum Beispiel den Wärmebus. Damit auch Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung das mobile Badezimmer nutzen können, ist ein Badezimmer komplett barrierefrei. MOBALNI wird zudem vom Verein SIDA (Soforthilfe und Information durch ambulante Versorgung e.V.) durch pflegerische Begleitung und Versorgung unterstützt.

Die Gelegenheit zu Duschen, für frische Unterwäsche und Hygieneartikel – all dies bietet MOBALNI in Hannover, dank der Malteser.

Der Premierenort für das neue Angebot war gut gewählt: Vor dem ehemaligen Goseriedebad, Hannovers erster öffentlicher Badeanstalt bis 1982, wurde im April das mobile Badezimmer MOBALNI der Öffentlichkeit präsentiert. Damit bieten die Malteser und die Landeshauptstadt in Hannover wohnungs- und obdachlosen Menschen in einem speziell angefertigten Duschanhänger jetzt eine regelmäßige Duschgelegenheit an.

Die zweiteilige Kombination aus Zugmaschine und zweiachsigem Anhänger bietet drei vollausgestattete Badezimmer, eines davon ist barrierefrei mit einer Hebebühne ausgestattet für Gäste mit eingeschränkter Mobilität. Der Duschanhänger fasst bis zu 1.500 Liter Frischwasser, verfügt über einen Abwassertank und hat eine Gastherme. Dadurch kann MOBALNI ganzjährig bis zu 25 Personen am Tag eine private Badezimmerzeit bieten.

Vier Badetage – Angebot für Frauen am Donnerstag

Möglich wird das neue Angebot durch den Einsatz ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer der Malteser. Gezielt fährt das mobile Badezimmer innenstadtnahe Plätze an:

  • Montags den Georgsplatz,
  • mittwochs und freitags die Augustenstraße,
  • und am Donnerstag den Goseriedeplatz.

Jeweils von 10 bis 14 Uhr stehen dann die drei Badezimmer den Duschgästen zur Verfügung.

  • Donnerstags richtet sich das Angebot auf dem Goseriedeplatz von 10 bis 12 Uhr ausschließlich an Frauen.

Menschenwürde ist unantastbar – auch auf der Straße

Das neue Angebot bietet mehr als Wasser und Seife: Bei Bedarf werden auch frische Unterwäsche samt Hygieneartikeln ausgegeben und im geschützten Vorbereich des Duschanhängers warten Tee, Kaffee und Informationen über weitere Hilfsangebote auf die Gäste. Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover sieht in diesem bisher einmaligen Projekt in Niedersachsen mehr als einen „niedrigschwelligen Zugang zu Hygiene und Hilfsangeboten“ für wohnungslose Menschen in Hannover. Denn für Onay ist „die Menschenwürde auch auf der Straße unantastbar,“ erklärte er bei der Präsentation Mitte Mai.