Sommerhilfe für obdachlose Menschen in Hannover – Stadt koordiniert Unterstützungsnetzwerk bei Hitze

Die Landeshauptstadt Hannover hat gemeinsam mit sozialen Trägern, ehrenamtlichen Initiativen und kirchlichen Einrichtungen ein starkes Netzwerk aufgebaut, um obdachlose Menschen gezielt vor den gesundheitlichen Folgen extremer Sommerhitze zu schützen. Pünktlich zum bundesweiten Hitzeaktionstag am 4. Juni stellt die Stadt ihre umfangreichen Maßnahmen vor.

Marktkirche jetzt Teil der Sommerhilfe

Ein neues Element im städtischen Netzwerk ist die Marktkirche: Sie öffnet bei Temperaturen ab 30 Grad ihre Türen für obdachlose Menschen. Zu den regulären Öffnungszeiten (Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–17 Uhr, So 9.30–18 Uhr) erhalten Betroffene dort kostenlos Trinkwasser und finden Schutz vor Sonne und Hitze. Das Diakonische Werk unterstützt dieses Angebot aktiv.

Wasserverteilung: Mobil und vor Ort

Ein zentrales Element der Sommerhilfe bleibt die Versorgung mit Trinkwasser. Die Stadt Hannover betreibt 20 öffentliche Trinkwasserbrunnen, zusätzlich werden Edelstahlflaschen ausgegeben, die an zahlreichen Stellen verteilt werden – etwa in den Tagesaufenthalten, durch die Bahnhofsmission, das städtische Straßensozialteam sowie das Tibet-Zentrum Hannover.

Das Tibet-Zentrum fährt im Juli und August mit Lastenfahrrädern tägliche „Wassertouren“, um obdachlose Menschen direkt auf der Straße zu erreichen – zusätzlich zu ihren regelmäßigen Wochentouren. Der Verein StiDU e.V. (Stimme der Ungehörten) stellt dafür wiederverwendbare Wasserflaschen zur Verfügung.

Kurze Abkühlung in Tunnelstationen

In Kooperation mit der ÜSTRA wurde vereinbart: Bei über 30 Grad Außentemperatur dürfen obdachlose Menschen die Tunnelstationen kurzfristig zur Abkühlung nutzen – eine unkomplizierte, niedrigschwellige Hilfe.

Aufklärung und Information

Straßensozialarbeiter*innen und Ehrenamtliche verteilen zusätzlich den Flyer „Tipps bei großer Hitze“, der lebenswichtige Infos enthält: Standorte der Trinkwasserbrunnen, medizinische Hinweise der Caritas-Straßenambulanz und Hinweise zur Nutzung öffentlicher Sanitäranlagen für die Wasserversorgung.

Unterstützung durch Social Kioske

Ein ergänzendes Angebot kommt von Hannover 96: An den sogenannten „Social Kiosken“ erhalten Menschen in sozialen Notlagen kostenlos Wasser – ohne Anmeldung, unkompliziert und direkt. Die Stadt Hannover unterstützt dieses nicht-städtische Projekt ausdrücklich und macht in ihren Netzwerken aktiv darauf aufmerksam.

Gemeinsam helfen – solidarisch durch den Sommer

„Obdachlose Menschen sind in der Sommerhitze besonders gefährdet“, erklärt Sozialdezernentin Sylvia Bruns. „Mit neuen und bewährten Maßnahmen wollen wir gezielt helfen – in enger Zusammenarbeit mit sozialen Trägern, Kirchen und Ehrenamtlichen.“

Die Maßnahmen der Sommerhilfe werden durch Spenden, Mittel des städtischen Interventionsfonds sowie durch das Klimaanpassungsprogramm finanziert.

📌 Mehr Informationen & Links:

Hinsehen. Handeln. Helfen. – Damit niemand in der Hitze vergessen wird.