– so beschrieb die HAZ am Wochenende den aktuellen Zustand am Raschplatz. Es ist einhellige Meinung der gesamten Stadtgesellschaft, dass das so nicht bleiben kann. Insofern begrüßt auch STiDU die am Wochenende vorgestellten Überlegungen, den Raschplatz und andere bahnhofsnahe Plätze aufzuwerten – wir kommentieren das jetzt mal mit einem berühmten Zitat: „Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll!“
Was wir auch nicht wissen, ist, wie sich die bisherigen Nutzer*Innen gerade des Raschplatzes auf die neuen Verhältnisse mit beach-Anlage und so einlassen werden. Wohnungslose Menschen gehören zur Stadtgesellschaft, sie halten sich derzeit am Raschplatz auf, weil dort im Mecki-Laden überlebensnotwendige Hilfe angeboten wird.
Bleiben sie am Raschplatz, dann schafft das Konfliktpotential – in den sozialen Medien wird schon ein riesiges Katzenklo prognostiziert. Wie in Griff kriegen? Absperren, rund um die Uhr bewachen? Jeden Morgen den Sand durchsieben und gegebenenfalls austauschen?
Oder bleiben die Menschen nicht, weil sie entweder verdrängt werden oder „freiwillig“ auf andere Plätze ausweichen? In der Pressemitteilung der Stadtverwaltung wird diesbezüglich angedeutet, dass diese Plätze „ordnungsrechtlich weiterentwickelt“ werden sollen. Was das konkret heißt, wird nicht näher ausgeführt, soll aber zeitnah vorgestellt werden.
STiDU befürchtet, dass „ordnungsrechtliche Weiterentwicklung“ bedeutet, dass diese Menschen mehr oder weniger mit Gewalt seitens Polizei und Ordnungsbehörden vertrieben, verjagt werden. Das kann und darf nicht der Weisheit letzter Schluss sein!
Und – wo finden diese Menschen dann eine neue Bleibe? Sicher ist, weil sie zur Stadtgesellschaft gehören, werden sie weiterhin öffentliche Räume besetzen. Entscheidungserheblich wird wohl sein, dass dieser “neue“ Raum einen niedrigschwelligen Zugang zu Hilfeangeboten vergleichbar dem Mecki-Laden bietet, das gibt’s aber aktuell an anderer Stelle in Hannovers Innenstadt nicht wirklich… Und wohin mit dem Mecki-Laden, dem ja die Existenzberechtigung entzogen wird, wenn das Klientel ihn nicht mehr besuchen kann. Bis das Gebäude in der Augustenstraße umgebaut ist, dauert es ja noch ein paar Monate…
… vielleicht macht es Sinn, das abzuwarten. Das „urbane Unglück“ gibt es ja schon viele Jahre, da kommt es auf ein paar Tage mehr oder weniger nicht an.